Die Rot-Weißen kommen

Torsten Graf, 11.11.2011

Die Rot-Weißen kommen

Gotha. Es sei wichtig, dass Wacker Gotha endlich wieder ein echtes Highlight hat, sagte Wackers Vereinschef Holger Gabe jüngst. Das findet nach langem Hickhack über die Wertung des Achtelfinals gegen Thüringen Jena nun endlich statt. Samstag, 13 Uhr empfängt Wacker Gotha im Volkspark-Stadion im Landespokal-Viertelfinale den FC Rot-Weiß Erfurt.

In vielerlei Hinsicht können die Gothaer dem Spiel locker, gar mit Freude entgegensehen. Sportlich rechnet niemand mit einem Sieg gegen den Drittligisten. Rot-Weiß hat die letzten Jahre mehrfach im Pokal Federn gelassen und wird sich nicht erneut die Blöße geben wollen, gegen einen unterklassigen Gegner aus dem Wettbewerb zu fliegen. Nur logisch, dass man das aus Gothaer Sicht noch weiter anheizt: "Alles andere als ein Weiterkommen wäre eine Katastrophe für Rot-Weiß", sagt beispielsweise Holger Gabe. Die Gothaer können unterdessen befreiter denn je aufspielen. Zuletzt gab es Kritik von Wacker-Trainer Holger Bühner, der wegen des vorzeitig geschafften Klassenerhalts seine Spieler im Verdacht hatte, nicht mehr auf dem Punkt motiviert zu sein. Am Samstag dürfte das nun anders sein: "Eine besondere Motivation brauchen die Spieler nicht, wenn es gegen so einen Gegner geht", sagt Gabe.

Und gute Erinnerungen an Rot-Weiß hat Gotha ja auch. Im letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften zur Saisonvorbereitung 2010/2011 behielten die Wackeren gegen eine lustlose und mit Reservisten auflaufende Rot-Weiß-Elf mit 3:2 die Oberhand. Gegen Erfurts Zweite gab es im Frühjahr dagegen eine besonders bittere Niederlage. Beim 0:5 im Volkspark-Stadion kassierten die Wackeren vier Treffer binnen fünf Minuten.

Weiterhin wird das Volkspark-Stadion endlich wieder Schauplatz eines Fußballfestes. Mit 1500 bis 2000 Zuschauern rechnen die Verantwortlichen. Hinzu kommt, dass das Verhältnis von Gotha und Erfurt, und nicht zuletzt das der Fans, entspannt, wenn nicht gar freundschaftlich ist. Viele Gothaer sind gleichzeitig Rot-Weiß-Fans.

Und natürlich fließt wieder etwas Geld in die schwer gebeutelte Vereinskasse. Zwar gehen 2100 Euro der Einnahmen an den FC Thüringen Jena, der das Geld erstritten hat, doch dürften die Mehreinnahmen aus dem Pokalspiel den Verein ein wenig entlasten.

Die bestehenden Probleme im Sponsoring für das laufende Spieljahr und die geringen Zuschauerzahlen bei den Oberliga-Heimspielen waren auch Thema bei der Jahreshauptversammlung vergangenen Mittwoch. In den kommenden Vorstandsitzungen wolle man sich weiterhin mit der Lösung dieser Probleme befassen, teilte der Verein gestern mit. Am Mittwoch wurde mit Thomas Fiedler auch ein neuer Vize-Präsident gewählt. "Fiedler kommt aus Gotha, hat im Verein gespielt - das war uns wichtig. Wir erwarten uns von ihm neue Impulse, auch im Sponsoring", sagt Holger Gabe.

Am Samstag treten alle Probleme erst einmal in den Hintergrund. Egal welches Ergebnis nach 90 Minuten an der Anzeigetafel steht: Gewonnen hat der Verein schon jetzt.


Karten für das Spiel gibt es nur vor der Partie und nicht im Vorverkauf. Vier Kassen sind geöffnet: Am Stadion (2), Hartplatz und Leinefelder Straße. Zudem bestehen geänderte und gekennzeichnete Halteverbote im Bereich Pfullendorfer und Leinefelder Straße. Die Pfullendorfer Straße ist ab Höhe Bufleber Straße in Richtung Müllerweg Einbahnstraße. Parkplätze stehen auf dem Hartplatz und der Wiese hinter dem Stadion zur Verfügung.


Von Sascha Richter


Quelle:TLZ