1.Mannschaft : Spielbericht (2011/2012)

NOFV-Oberliga Süd
25. Spieltag - 15.04.2012 13:30 Uhr
FSV Wacker 03 Gotha   FC Carl Zeiss Jena II
FSV Wacker 03 Gotha 1 : 1 FC Carl Zeiss Jena II
(1 : 1)

Spielstatistik

Tore

Norris Höhn

Assists

Willie Kudese

Gelbe Karten

Andy Brandau

Zuschauer

120

Torfolge

0:1 (31')FC Carl Zeiss Jena II
1:1 (41')Norris Höhn (Willie Kudese)

Jena die Lust am Spiel genommen

Es muss wohl am Gegner liegen. Schon in den vergangenen drei Duellen gegen Wacker Gotha tat sich die Zeiss-Reserve ziemlich schwer. Und auch diesmal kam die Elf von Trainer Lothar Kurbjuweit nicht über ein 1:1 im Gothaer Volkspark-Stadion hinaus. Im Gegenteil: Gotha fand mit fortdauernder Spielzeit immer besser in die Partie und war dem Siegtreffer am Ende näher. Doch Norris Höhn, der in Halbzeit eins bereits das 1:1 markiert hatte, scheiterte nach dem Wechsel zweimal im Eins-gegen-Eins an Jenas marokkanischem Nationaltorhüter Younes Itri.

"Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir einen Punkt holen, hätte ich mich gefreut. Jetzt ist es eher nicht so", sagte Gothas Trainer Holger Bühner. Dabei schien Jenas U23 zunächst an den Überraschungserfolg gegen Zwickau anknüpfen zu wollen. Zwar vergab Wacker gleich in der ersten Spielminute durch Höhn und Kudese eine Großchance, doch danach riss Jena das Spiel an sich. Aber trotz technisch variablen Spiels blieben die Gäste gegen souverän verteidigende Gothaer ideenlos. Nur einmal steckte Marlon Krause aus zentraler Position den Ball Sebastian Huke durch, der sicher zum 1:0 vollendete. Die Führung brachte jedoch keine Besserung - im Gegenteil. Zehn Minuten später setzte sich Höhn nach Vorlage von Kudese im Sprintduell gegen Maul durch und traf zum Ausgleich.

Die Pausenansprache von Jenas Trainer Kurbjuweit muss deutlich gewesen sein - nach gerade einmal fünf Minuten kam er wieder aus der Kabine. Doch auch zwei Wechsel - Strohonov und Pabst kamen - brachten keinen Erfolg. Gotha nahm der jungen Zeiss-Reserve durch eine disziplinierte Leistung zunehmend die Lust am Fußballspielen und freute sich nach Abpfiff über den unerwarteten Punkt.


"Sind heute zufrieden"

Es stimmte vieles nicht in der Vergangenheit. Mal haperte es an der Qualität, mal an der Einstellung, ein anderes Mal an der Umsetzung. Keines der vergangenen Spiele des FSV Wacker 03 Gotha stimmte die Verantwortlichen so recht zufrieden. Vor dem Thüringenderby gegen Carl Zeiss Jena sah es noch düsterer aus. Die Spielerdecke war dünner und dünner geworden - Wacker-Trainer Holger Bühner musste vier A-Junioren-Spieler in den Kader berufen.

Umso erstaunlicher, dass gerade gegen eine Mannschaft, die mit dem Selbstvertrauen eines 1:0 über den Tabellenprimus Zwickau am Sonntag in das Volkspark-Stadion angereist war, eine Trotzreaktion erfolgte. Wacker Gotha war gegen die U23 von Carl Zeiss Jena von der ersten Minute an auf den Punkt konzentriert und leistete sich über die gesamte Spielzeit nur wenig Schwächephasen. Der Lohn war ein überraschendes Unentschieden gegen die spielstarken Jenaer, aus dem mit ein wenig Glück ein Sieg hätte werden können.

"Den Punkt nehmen wir gerne mit, auch wenn ein wenig mehr drin war", sagt Bühner. Mit Tim Büchner und Florian Tamm standen zwei A-Junioren in der Startelf. Und die standen den gestandenen Spielern in nichts nach: "Sie haben sich positiv eingefügt. Büchner hat seine Sache jetzt schon zum zweiten Mal Ordentlich gemacht", so Bühner.

Es war nicht die einzige Neuerung: Andy Brandau - sonst Wirbelwind im offensiven Mittelfeld - spielte zurückgezogen auf der Position des Sechsers neben Marian Spanier. Besonders gegen die schnellen Jenaer scheint der Schachzug aufgegangen zu sein. Die Chancen, die sich Carl Zeiss erarbeitete, konnten an einer Hand abgezählt werden. So hörte man von Holger Bühner nach der Partie einen Satz, den er schon lange Zeit nicht mehr in den Mund genommen hat: "Wir sind heute zufrieden."

Kommenden Sonntag ist die Ausgangsposition ähnlich. Wieder geht es gegen eine zweite Mannschaft - diesmal müssen die Wackeren zu den jungen Talenten von Dynamo Dresden.


Von Sascha Richter


Quelle: TLZ