Der 8. Wacker-Familientag im Rückblick
Thomas Fiedler, 05.10.2024
Der 8. Wacker-Familientag, ausgetragen wie einst seit 2012 am Tag der Deutschen Einheit, ist Geschichte.
Gestattet mir deshalb ein paar einzelne Anmerkungen, die meine persönlichen und deshalb subjektiven Eindrücke widerspiegeln. Wenn ich also heute, im Abstand von zwei Tagen ein Resümee ziehe, fällt dieses und da möge nun der ein oder andere überrascht sein, trotz allen auf unsere Organisatoren einwirkenden Pechs, äußerst positiv aus.
Beginnen wir mit den Fakten.
Über eine Woche lang hatte ein Tiefdruckgebiet über unserer Region für ständige, teils ergiebige Regenschauer gesorgt, die an Nachmittag und Abend des Vortags sowie in den Morgenstunden unseres Festtages ihre Höhepunkte fanden. Auf der von den Mitarbeitern des Zweckverbandes Volkspark-Stadion hervorragend präparierten Rasenfläche unter diesen Umständen vor dem Meisterschaftsspiel unserer Ersten weitere Spaß- oder Freundschaftsspiele auszutragen, hätte geheißen, deren Arbeit respektlos mit Füßen zu treten und außerdem die Austragung des Spiels der Ersten gefährdet.
Weiterhin führte die Wetterlage dazu, dass viele der erhofften Besucher zu Hause am Kaffee-Tisch wohl beschlossen hatten, unter diesen Bedingungen doch eher die gemütliche Wärme der eigenen vier Wände dem nassen und kühlen Stadion vorzuziehen. Dies ist verständlich und sicher auch durch jeden vernünftigen Menschen nachvollziehbar.
Und letztens ereilte uns am Vorabend die traurige Nachricht, dass die Feuerwehr Gotha, die mit umfangreicher Technik unser Gast sein wollte, ihre Teilnahme wegen eines hohen Krankenstandes absagen musste. Auch dies ist nachvollziehbar, weil die im Dienst verbliebenen Kameraden unser aller Sicherheit gewährleisten mussten und müssen.
Warum also, mag sich der geneigte Leser fragen, schätzt der Präsident eine Veranstaltung mit einer weit unter den Erwartungen liegenden Besucherzahl und einem aus den bereits erläuterten Umständen reduzierten Rahmenprogramm dennoch als positiv ein?
Es ist leicht zu erklären.
Zuerst sei erwähnt, dass die Stadt Gotha unser Sportfest nicht vergessen hat. Im Auftrag des Oberbürgermeisters Knut Kreuch besuchte uns die ehrenamtliche Beigeordnete Frau Gabriele Reichstein und überbrachte liebe Grüße der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeisters.
Was dann den Einfluss des Wetters betrifft habe ich in den vielen Jahren, die ich dieses Ehrenamt ausführen darf, die Risiken einer Outdoor-Veranstaltung kennen- und akzeptieren gelernt. Bei allen vorangehenden sieben Wacker-Familientagen hatten wir bis auf eine Ausnahme immer hervorragendes und sonniges Spätsommerwetter. Mit einem gegenteiligen Wetterverhalten war also irgendwann einmal zu rechnen. Ich bin von diesem Tag auch nicht enttäuscht, weil ich mir mit den Jahren angewöhnt habe, in meiner Sprache und meinem Denken das Wort WARTEN mit dem Wort HOFFEN zu ersetzen. In unserer Muttersprache benutzen wir gern die Wörter EntTÄUSCHUNG und ErWARTUNG und das führt zu der logischen Konsequenz, dass das eine beim Ausbleiben zum anderen führt. Ja, ich hatte mir besonders auch in diesem Jahr schöneres Wetter erHOFFT, habe es aber eben nicht erWARTET.
Und noch ein wichtiges, weil wesentliches Detail führte an diesem 3. Oktober zu meiner positiven Gesamteinschätzung. Durch das Ausbleiben der erhofften Besucherzahl, wurde der Tag zu einer Vereinsfeier im relativ kleinen Kreis. Ich nahm in meinen Beobachtungen ein aufopferungsvoll arbeitendes und gerade in der Vorbereitung äußerst engagiertes Orga-Team unter Führung von Daniel Gottwald, Ernst Gorf und Ralf Dewart war.
Da waren mehr als ein Dutzend Ordner unter der Regie von Jürgen Thara und Karsten Graf, die früh am Morgen alles mit aufbauten, dann 10 Stunden Einlass, Kasse und Sicherheit gewährleisteten und am Ende des Tages auch noch mit aufräumten.
Ich bemerkte eine gut organisierte Verkaufs- und Catering-Einheit durch Familie Böttner und Familie Güntzel.
Da waren unzählige Muttis, die die zahlreich gebackenen Kuchen und Torten an den Mann und die Frau brachten. Gerade diesbezüglich schlug mein Herz vor Freude ein klein wenig schneller, weil die Unterstützung durch Spielereltern in den letzten Monaten deutlich wieder an Fahrt zugenommen hat. Jede einzelne dieser Mamas, sollte sich ehrlichen Herzens symbolisch gedrückt fühlen, ihr ward die wirklichen Helden an diesem Tag.
Nicht zuletzt ein großes Kompliment an unsere Nachwuchstrainer, an die Spieler aus unserer A-Junioren, der 2. Männermannschaft und auch dem Gros der Ersten, die im Getränke- oder Essensverkauf tatkräftig geholfen und an den Stationen unterstützt haben.
Ein weiterer Aspekt für ein positives Gesamtfazit ist die Tatsache, dass die geringer als erhofft ausgefallene Besucherzahl ausführlichere und tiefgreifendere Gespräche mit den anwesenden Sponsoren und Unterstützern ermöglichte. Dies stellte die Qualität der weiteren oder sogar in einem Fall, einer beginnenden Partnerschaft sicher.
Ausdrücklich möchte ich es deshalb an dieser Stelle nicht versäumen, mich bei
- Zweckverband Volkspark-Stadion
- Stadtwerke Gotha GmbH
- Stadtwerke Gotha Netz GmbH
- Kreissparkasse Gotha
- Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha
- Autohaus Schöne Aussicht Gotha (Familie Andreas und Familie Seyfarth)
- baw-Baumaschinen
- Thüringer Fußballverband Erfurt
- Graffity Sprayer FÜNFZWO Felix M.P. Margraf
- BMX-Sportler in Zusammenarbeit mit der „Bretterbude e.V.“
- Kreisjugendring Gotha e.V. sowie
- unserem Freund und Gönner Matthias Hey
recht herzlich für deren Teilnahme und Hilfe zu bedanken.
Und last but not least gab es am Ende des Tages einen unangefochtenen Sieg unserer Männer gegen die Jungs des SV Thuringia Struth-Helmershof, zu dem dann doch noch fast 300 zahlende Zuschauer den Weg in unseren Volkpark gefunden haben.
Auch das hervorragende Schiedsrichter-Team um den jungen Refferee Luke-Bastian Hanekamm gesellte sich nach der Partie in die illustre Feierrunde. Warum ich gerade diesen Aspekt noch anführe, hat einen Grund.
Auch wenn die zuvor beendete Landesklassenpartie für alle Beteiligten keine Schwierigkeiten bot, konnten Unparteiische und Spieler in lockerer Runde mit Bratwurst, Bier oder Cola sich gegenseitig mal ihre Wahrnehmungen schildern. Es war ein gemeinsames Zugehen aufeinander mit teilweise wertvollen Erkenntnissen für beide Seiten. Ich wage hier mal eine Idee zu äußern, für die mir viele vielleicht einen Vogel zeigen werden. Wäre eine verpflichtende Zusammenkunft nach jedem Pflichtspiel zwischen Schiedsrichtern, Trainern und 2-3 Spielern jeder Mannschaft in einem separaten Raum für mehr Disziplin und Respekt füreinander nicht künftig zweckdienlicher, als bunte Plakate der verschiedenen Fußballverbände?
So ging ein Feiertag für unser Land zu Ende und auch in der Geschichte unseres Vereins, wird der 8. Wacker-Familientag seinen Platz als Feiertag erhalten.
Ich bin als Präsident sehr stolz darauf, dass ihr alle aus einem Regentag in Thüringen einen Sonnentag für den FSV Wacker 03 gezaubert habt.
Danke und Wacker voran!