Interview mit Holger Bühner

Torsten Graf, 07.10.2010

Interview mit Holger Bühner

Landespokal spielt für den FSV Wacker 03 Gotha eine ganz wichtige Rolle

Im Interview: Holger Bühner vom Pokalgegner des FC Einheit Rudolstadt

Mit dem FSV Wacker 03 Gotha empfängt der FC Einheit eine Mannschaft, die seit Saisonbeginn in der Amateuroberliga spielt. Wir sprachen im Vorfeld der Partie, die am Samstag um 14 Uhr angepfiffen wird, mit Holger Bühner. Der 44-Jährige trainiert den Neuling seit 2004. In seiner aktiven Zeit bestritt er für den FC Rot-Weiß Erfurt 71 DDR-Oberligaspiele (6 Tore), gehörte der Zweiligavertretung des Clubs an (6) und lief sowohl für den VfB Leipzig 1993/94 (3 Spiele) als auch den FC Hansa Rostock (17/3 Tore) in der 1. und 2. Bundesliga auf. 1994/95 spielte er noch drei Mal für den FSV Zwickau (2. Liga).

Hat es der FSV Wacker 03 bereut, den Platz von Eintracht Sondershausen in der Amateuroberliga einzunehmen?

„Für unsere junge Mannschaft stellt diese Spielklasse eine absolute sportliche Herausforderung dar. Bis jetzt haben wir die Oberliga auch einigermaßen bewältigt. Was uns allerdings auf die Füße fällt, sind die Verletzungen und Sperren. Wenn die Spieler länger verletzt ausfallen sollten, werden wir es qualitativ nicht stemmen können.“

Wie bewerten Sie den Auftakt nach acht Spielen?

„Ich hatte den Beginn schlimmer erwartet, muss aber jetzt sagen, dass sogar mehr möglich war. Dabei denke ich an die erste Begegnung, wo wir beim 1:1 gegen Borea Dresden im Heimspiel selbst klarste Möglichkeiten ausgelassen haben. Auch am letzten Wochenende waren wir beim 0:3 zuhause gegen Erzgebirge Aue II die Elf mit den besseren Chancen, verlieren aber durch zwei Schiedsrichterentscheidungen. Deshalb bin ich auch unzufrieden damit, dass wir die vielen Torchancen, die wir uns erarbeiten, nicht verwerten. Aber man muss bedenken, dass ich die Mannschaft immer wieder umstellen musste, weil Spieler ausfielen.“

Was macht den großen Unterschied zwischen der Verbands – und der Oberliga aus?

„Der Unterschied fällt vor allem im Tempo, aber auch in der Athletik sehr deutlich aus. Das sieht der Außenstehende vielleicht gar nicht. Das betrifft in erster Linie die Teams, die vorn stehen und gegen die wir teilweise schon angetreten sind. Gegen die haben wir, selbst wenn wir gegen den aktuellen Spitzenreiter Budissa Bautzen nur 0:1 verloren haben, eigentlich keine Chance. Aber in den Spielen, die wir jetzt bestreiten, ich denke an den VfL Halle oder an den 1.FC Magdeburg II, müssen wir ganz einfach punkten. Die befinden sich mit uns auf Augenhöhe und in den Partien entscheidet die Tagesform.“

Sie haben vor der Saison angekündigt, dass Sie sowohl den Trainingsumfang als auch die Intensität erhöhen werden. Verkraften das Ihre Spieler?

„Wenn man berücksichtigt, was die Spieler im Beruflichen oder auch im Studium leisten müssen, haben wir mit unserem Umfeld das Maximum erreicht. Das heißt natürlich nicht, dass wir mit einem viermaligen Training genug tun. Das ist in dieser Klasse das absolute Minimum. Dies bestätigen mir auch andere Vereine, die ganz andere Möglichkeiten besitzen.“

In der Verbandsliga war der FSV Wacker 03 nicht unbedingt ein Zuschauermagnet. Aber jetzt kommen die Leute, wenn Gotha im Volksparkstadion spielt …

„Wir konnten unseren Zuschauerschnitt mehr als verdoppeln. Das liegt natürlich auch daran, dass Gegner wie Lok Leipzig schon einmal 300 Besucher mitbringen. Aber die Gothaer Zuschauer sind neugierig auf die Mannschaften und die Spieler und die Attraktivität der Spiele hat sich erhöht. Wir wollen uns gern bei einem Schnitt zwischen 300 und 400 mit einheimischen Zuschauern einpendeln.“

Welche spielt der Landespokal in den Plänen von Holger Bühner?

„Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen und hoffen wie andere Mannschaften auf ein attraktives Los wie Rot-Weiß Erfurt oder Carl Zeiss Jena. Das würde auch im Finanziellen einen kleinen Rückenwind bedeuten. Leider fallen mit Weichert, Ronis und Bärwolf verletzungsbedingt drei Stammkräfte, die das Niveau mitbestimmen, nicht nur für die Partie in Rudolstadt aus. Unser Kader ist eigentlich zu klein. Im Pokal kommen Heim und Hatzky wieder zurück. Beide werden wahrscheinlich auflaufen, da Göschick im nächsten Punktspiel gesperrt ist.“

Hartmut Gerlach


Quelle:Hartmut Gerlach


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