Der WACKERE Jahresrückblick 2022
Thomas Fiedler, 18.12.2022

Gesamtgesellschaftlich gesehen hatten wir hohe Erwartungen an das Jahr 2022. Nach 2021 hätte es eigentlich besser werden sollen aber das war wohl nichts.
So brachen viele Welt-Ereignisse auch mittel- oder unmittelbar über unsere Vereinsarbeit ein. Da gibt es plötzlich, wie aus dem Nichts, 100 Milliarden für die Rüstung, einfach so, als Doppel-Wumms. Man fragt sich, wo diese Milliarden waren, als wir sie für die Bildung oder die Pflege gebraucht haben und immer noch brauchen. Oder die Einflüsse der gestiegenen Energiepreise, die uns auch im Verein zu Sparmaßnahmen zwingen und selbstverständlich auch Ängste vor Blackouts im Energiesektor im Gepäck haben.
Sowohl an solche Geschehnisse aber auch an Ereignisse innerhalb oder um unseren FSV soll jetzt im Dezember als den traditionellen Monat der Jahresrückblicke erinnert werden. Es wird eine Rückschau sein und verdeutlichen, dass wir beim FSV Wacker 03 Gotha als winzig kleines Mosaiksteinchen nicht losgelöst vom großen Weltgeschehen existieren können. Beginnen wir mit dem Positiven: die erste Halbserie der Fußballsaison 2022/2023 konnte im Gegensatz zu den Vorjahren zu Ende gespielt werden, weil sich das Virus, FIFA sei Dank, wegen der WM zurückgehalten hat. Der Infantino hat also wirklich alles im Griff.
Wie immer im Leben, bringt alles Gute aber auch Negatives mit sich. Für mich selbst z.B. konnte ich in den letzten zwei Jahren meinen ausbleibenden Maledivenurlaub immer mit Corona rechtfertigen. Nun liegt es wieder, wie vorher, am Geld. Irgendwas ist also immer.
Wer also unser Wacker-Fußballjahr nicht bewusst erlebt hat oder erleben konnte, der sollte sich dieser traditionellen Jahresrückschau nun besonders widmen. Lasst uns das Vergangene nochmal in Erinnerung rufen und das Jahr 2022 durchkämmen, indem wahre Geschichten bunt mit Geflunkerten gemischt werden. Es möge euch Tränen der Freude oder der Bestürzung in die Augen treiben, hysterisches Lachen oder Kopfschütteln hervorrufen oder euch zumindest symbolisieren, dass unser Verein nicht nur für das Fußballspielen steht, sondern eben auch im Sinne von Öffentlichkeitsarbeit lebendig ist.
wie A-Junioren
Es gibt im Leben Tage, da braucht es eine klare Haltung. Bei mir sind das in der Regel 365 Tage pro Jahr. Und so mache ich auch am heutigen keinen Hehl daraus, dass wir 2022 eine in der Geschichte unseres Vereins einzigartige Tatsache anzunehmen hatten - der FSV Wacker 03 Gotha konnte keine eigene spielfähige Mannschaft im Spielbetrieb des ältesten Juniorenjahrgangs melden. Es ist an dieser Stelle nicht angebracht, Ursachenforschung zu betreiben, fakt ist jedoch eines, dass diese Sache (durch mich) nicht zu tolerieren oder zu akzeptieren ist.
„Ich habe fertig!“
wie Begrüßung oder Bye
Im Sommer geht die Saison 2021/2022 zu Ende und damit auch so manche Fußballerkarriere. Während der eine seine Schuhe aus Altersgründen an den Nagel hängt, möchten andere nach jahrelanger Ausbildung und Zugehörigkeit zu unserem Verein gern etwas Neues ausprobieren. Mit einer Träne im Auge verabschieden wir am 18. Juni 2022 Steffen Scheidler, Florian Serick, Moritz Zickler, Christian Hatzky und Wilhelm Heun. Anlässlich des Punktspiels gegen die SG SpVgg Siebleben 06 am 8. Oktober sagen die Urväter des Seniorenbeirats Karl-Heinz Sauerbrey, Klaus Baumbach und Hans Cott nach 11-jähriger Tätigkeit in diesem Beirat und nach einem ganzen Leben aufopferungsvoller Arbeit für unseren Verein Adieu. Im Januar bereits hatte Lars Bethmann seine Trainerlaufbahn in unserem Verein beendet und im Dezember sein Sohn Lukas. Tony Graf kommt im Sommer und verlässt uns, ohne ein Spiel gemacht zu haben, im Dezember wieder in Richtung Gotha-West.
Im Juli werden Norman Bonsack vom Vorstand zum neuen Cheftrainer Männerbereich und Benjamin Just sowie Ralf Erdmann zu seinen Co-Trainern berufen.
Während das Fachwissen der scheidenden Sportfreunde fehlt oder fehlen wird, ist selbiges der Grund für Normans neue Aufgabe. Seine Fußballfachkenntnis und besonders seine Kommunikations- und Motivationsstärke gaben den Ausschlag für die Benennung und es wird künftig seine Aufgabe sein, ein kontinuierliches und in beiden Männermannschaften einheitliches Spielkonzept zu etablieren.
wie Chancenwucher
Für die Abstimmung zur Prämierung des Titels "Größte vergebene Chance" stellen sich Lars Neumann (in Sonneberg) und Georgian-Armando Simin (gegen Borsch) mit ihren Outtakes zur Wahl. Eine Fifty-Fifty-Chance auf den Titel also.
wie dankbar
ist eines der schönsten Worte in unserer Muttersprache und erhebt sich als bedeutungsvolle Überschrift für den Buchstaben „D“. Vielleicht ist es dieser Buchstabe des Alphabets, der die meisten positiven Eigenschaften eines Fußballers in sich birgt. Viele davon konnten wir, individuell unterschiedlich, im Jahr 2022 an den Tag legen. Manche sind ausbaufähig oder fanden noch zu wenig oder gar keine Beachtung. Selbstkritik inklusive. Lassen wir die folgenden Adjektive einfach wirken und nehme sich jeder Sportfreund, ob Spieler, Trainer, Funktionär, Fan oder Zuschauer die heraus, die er im zu Ende gehenden Jahr nicht oder noch nicht für sich verinnerlicht hat.
detailverliebt - sollte jeder Übungsleiter seine Trainingseinheiten und Spiele planen.
determinativ - also entschieden und entschlossen wäre ein Wunsch an alle Spieler, um so in jeden Wettkampf zu starten.
dezidiert - bestimmt und energisch gilt es, das Determinative über die gesamte Spielzeit durchzuhalten.
dickhäutig - damit der Einzelne versteht, dass manch hart gesagtes Wort meist nicht persönlich, sondern der gemeinsamen Sache dienend ausgesprochen wird.
differenziert - als Gegensatz zu pauschal. Eine Eigenschaft, die bis ins äußerste abgestuft, besonders detailreich die gewünschten Vorgehensweisen sowie strategisch, taktische Gedankengänge eines Trainers erläutert. Aber bitte altersgerecht.
diplomatisch - damit der Angesprochene sich nicht beleidigt fühlt, also eine vorsichtige Ausdrucksweise. Steht aber im Zusammenhang mit „dickhäutig“.
direkt - heißt gerade Richtung, kein Umweg, ohne Verzögerung. Zu diesem Wort gibt es keine Steigerung. Wer direkt ist, kann nicht noch direkter sein.
diskret - eine Sache takt- und rücksichtsvoll, unauffällig und vertraulich behandeln und ausführen, dass es von anderen nicht bemerkt wird.
diszipliniert - nicht als aktive Aufforderung im Sinne von Disziplinieren zu verstehen, sondern das Wirken des Einzelnen im Sinne einer Sache.
dominant - wie dominierend, als Auftrag für die Mehrzahl aller Spiele.
draufgängerisch - furchtlos, heldenhaft, kämpferisch und kühn alle Aufgaben bewältigen.
dreckig - nicht im Sinne von schmutzig aber sehr wohl von eklig. Im Fußball gibt es keine B-Note.
duldsam - je jünger, desto duldsamer. Eure Zeit wird kommen, wenn ihr dranbleibt.
durchsetzungsfähig - es ist die Fähigkeit überzeugen zu können, nicht zu überreden oder zu überstimmen und damit eine klassische Führungstugend in einem nahezu gleichwertigen Team. Es ist aber auch der Wille, dem Gegenspieler mindestens das Wasser reichen zu wollen.
durchsetzungsstark - als praktische Umsetzung der in der Theorie vorhandenen Durchsetzungsfähigkeit. Beginnt meist mit dem Sieg über den inneren Schweinehund.
wie Eheglück
Am 12.02.2022 geben sich Sabrina und David Gottwald das Ja-Wort. Wenn in den verbleibenden Tagen bis zum Jahreswechsel nicht noch ein Wacker-Mitglied kurzfristig heiraten „muss“ oder es jemand bereits geplant aber noch nicht verraten hat, ist diese wohl die einzige Hochzeit im Jahr 2022 bei Wacker. Alles Gute für euch!
wie Fake-News
oder wie Trumps bewusste Lügenverbreitung leider auch in Gotha Schule macht.
In ihrer seit Jahresbeginn neu gelebten, konstruktiven Zusammenarbeit beschlossen die sechs Gothaer Fußballvereine Ende des Sommers einstimmig, dass die durch den Ukrainekrieg erforderlichen Energiesparmaßnahmen der Stadt Gotha dahingehend unterstützt werden, dass im Winter 2022/2023 keine Hallenzeiten für Großfeldmannschaften beantragt werden. Die Hallenzeiten sollten den Sportvereinen zur Verfügung gestellt werden, die auf Grund der ausgeübten Sportart nur in der Halle möglich sind. Ein Beschluss, der in der Gothaer Sportlandschaft gut ankam und für Furore sorgte.
Umso unverständlicher ist deshalb, dass bei der Zusammenkunft verschiedenster Vereinsvertreter bei einem Gothaer Sportverband in einem Redebeitrag diese aus unserer Sicht faire Geste mit Unwahrheiten verdreht und politisiert wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Dort wurde angemerkt, dass das „Organisieren von Stammtischen für die Gothaer Fußballvereine nicht Aufgabe der Stadt Gotha sein könne."
Wahrheit ist: Der Stammtisch der Fußballer ist älter als so manche in Gotha praktizierte Sportart und vor sehr vielen Jahren aus Eigeninitiative der damals handelnden Vereinsvorsitzenden der Fußballvereine entstanden. Dass im Jahre 2022 die Stadtverwaltung teilnahm (ihn aber nicht organisierte), hatte seine Ursache in anderen, temporär wichtigen Themen. Des Weiteren wurde behauptet, dass die Stadt Gotha nicht alles dafür tun würde, allen Vereinen genügend Trainingsmöglichkeiten in der Halle zu ermöglichen. Auch das ist ein Fake, wenn man weiß, dass trotz Aufforderung kein genauer Bedarf durch den Redner mitgeteilt wurde.
Lügen, erst recht wenn bewusst eingesetzt, haben kurze Beine und auch wenn man um die psychologischen Wirkmechanismen von Fake-News weiß, man ist vor deren Beeinflussung nicht oder nur bedingt geschützt. Aus diesem Grund und gerade deshalb, verdient dieser Vorgang in unserem Jahresrückblick auch entsprechende Beachtung.
wie Gemeinschaft
oder Spielgemeinschaft. Es ist kein Geheimnis mehr im Fußballverständnis der Gothaer Vereine. 6 Vereine in einer Kleinstadt mit gut 45.000 Einwohnern ist einfach zu viel und die Quantität der zur Verfügung stehenden Kinder und Jugendlichen reicht nicht mehr aus, um die einzelnen Altersklassen in allen Vereinen komplett zu besetzen. Der FSV Wacker 03 Gotha ist deshalb sehr glücklich, dass nach Jahren der Abstinenz der Stammtisch der Vereinspräsidenten in deren Eigeninitiative wieder zum Leben erweckt wurde und im Bereich der Jugend-Großfeldmannschaften die notwendigen Spielgemeinschaften ins Rennen geschickt werden konnten.
wie Herbstmeisterschaft
hätten wir uns auch für die Erste gern auf die Fahnen geschrieben, auch wenn dieser Titel nichts wert ist. Das so häufig in den letzten Tagen strapazierte Wort von der „Steilvorlage“ des Mitkonkurrenten um den 1. Platz soll hier nicht noch weiter diskutiert werden. Fakt ist, dass wir zu Halbzeit der Saison besser dastehen als erwartet aber schlechter abschneiden, als es unsere Jungs können. Spielerisch sprach Trainer Bonsack in Bezug auf das Hildburghausen-Spiel von „der besten Leistung der Saison in Halbzeit 1“ und verdeutlichte, dass das nahe an die hervorragende Darbietung in Ohrdruf herankam. Die Wahrheit ist aber: die beiden besten Leistungen wurden mit zwei Niederlagen bestraft. Drei Punkte wären in diesem Rückblick anzumerken, um den Ausblick auf 2023 zu beschreiben:
• Wir können aufsteigen, müssen aber nicht. Für Ohrdruf und Sonneberg ist der Aufstieg fast schon existentiell nötig und, folgt man der in Fußball-Thüringen unter den Vereinen vorherrschenden Meinung, alles andere als ein Staffelsieg der Ohrataler käme für sie einer Blamage gleich.
• Wir sollten eine einheitliche und zeitnahe Kontinuität in unser System und unsere Aufstellung bringen, um Automatismen besser auszuprägen bzw. blindes Verständnis untereinander zu fördern.
• Wir müssen weg vom Slalomstangenfußball a la Musiala und hin zu mehr Kombinieren mit wenig Ballberührungen des Einzelnen. Teamwork ist das Ziel, nicht das selbst glänzen wollen in unsäglichen Alleinaktionen.
Gelingt uns das, werden wir uns am Ende belohnen, mögen Andere jetzt ruhig ihren Herbstmeistertitel feiern.
wie Imperium
Etwas mehr als drei Monate nach dem Tod der Königin scheint das britische Imperium wieder gefasst und die Königsfamilie, deren Wiege teilweise in unserer wundervollen Residenzstadt Gotha steht, ist so stabil wie lange nicht. Wäre da nicht die Aufregung um die Netflix-Doku über Harry und Meghan. Und wäre da nicht eine Äußerung des neuen Königs, der bisher nicht als bekennender Fußballfan in Erscheinung trat. In jungen Jahren jagte King Charles III. auf einem Pferd dem Ball hinterher, er war Polospieler. Seine zweite sportliche Liebe ist der alpine Skisport.
Anlässlich eines Imagebesuches bei einem kleinen walisischen Fußballverein, machte King Charles III. allerdings eine bemerkemswerte und für Gotha bedeutende Anmerkung: "I understand that you would all like financial support. But I've decided, that I'd like to lead a small Central German football club into higher leagues. A club in a town, where my ancestors come from." (Ich verstehe euch ja, dass ihr alle gern finanzielle Unterstützung hättet. Aber ich habe entschieden, dass ich einen kleinen, mitteldeutschen Fußballverein gern in höherklassige Ligen führen möchte. Ein Verein in einer Stadt, aus der meine Vorfahren kommen.)
Dass damit Gotha gemeint sein kann, wurde vom Königshaus bereits bestätigt. Nicht sicher ist jedoch, ob der zu fördernde Verein Wacker, Lok, Eintracht oder Westring Gotha sein wird.
Oberbürgermeister Knut Kreuch, als großer Anhänger der Britischen Monarchie bekannt, nahm die Botschaft mit staatsmännischer Gelassenheit aber auch mit großer Freude auf und hat dem Zweckverband Volkspark-Stadion bereits finanzielle Mittel zur Errichtung einer royalen Loge in Aussicht gestellt.
Football is coming home!
wie Jubel
Am 18. Dezember wird Argentinien verdient Weltmeister und Lionel Messi krönt seine einzigartige Karriere. Doch nicht nur dort gibt es Jubel, sondern auch auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Marokko hat uns gezeigt, wie man seinen Stolz auf und die Ehre für das Vaterland dokumentieren sollte.
Doch auch wir beim FSV Wacker 03 haben gejubelt, in diesem 2022. Sowohl über den in diesem Rückblick bereits mehrfach erwähnten und langersehnten Aufstieg der 2. Männermannschaft aber auch über unsere immer besser werdenden Schiedsrichter. Sicher stehen da ein im Bereich der höchsten Thüringer Spielklassen eingesetzter Referee wie Horst Bachmann oder Steven Greif, Paul Drößler und Johannes Drößler, die unseren Gothaer Verein mittlerweile bundesweit vertreten, im Fokus. Aber auch unsere jüngere Garde mit Stefan Christ und Niclas Knackstädt hatte Grund zu jubeln. Bei der alljährlich im Dezember stattfindenden Sportlerehrung der Stadtwerke Gotha werden Stefan und Niclas verdient mit dem Ehrenamts-Preis ausgezeichnet. Nicht zu vergessen im Kreise der Wacker-Unparteiischen ist unser Mitglied Joachim Zeng, der als Schiedsrichterbeobachter thüringenweit seinen reichen Erfahrungsschatz weitergibt.
wie Klauser und Stadion
"Klauser", "Leinefelder" oder "Törpe". Der Sportplatz an der Kindleber- und Leinefelder Straße wurde unserem Verein von den Verantwortlichen der Stadt Gotha nach dem 2. Weltkrieg als Heimspielstätte für die Jugend zugewiesen und wird bis heute auch als solche genutzt. Über das Entstehen und die damaligen Ersterbauer liegen wenig bis keine Erkenntnisse vor. Anders im angrenzenden Volkspark, der als wahre Heimspielstätte des Vereins Wacker anzusehen ist. Die Sportplatzfrage war für unsere Vorfahren bei deren Gründung des Vereins 1907 ein enorm entscheidende und so bekam Wacker im Nordosten der Stadt eine Fläche zugewiesen, wo sie sich in reiner Eigenleistung den Wackerpark schufen. Im Mai des Jahres 1926 wurde der Wackerpark durch und für unseren Verein eröffnet.
Heute ist unser Verein und das soll auch nochmal all unseren Mitgliedern verdeutlicht werden, nicht der Eigentümer der beiden Sportstätten „Volkspark-Stadion“ und „Klaus-Törpe-Sportpark“ aber sehr wohl der Verein, der diese wundervollen Anlagen als Heimspielstätten bezeichnen und nutzen darf. Das dem so ist, quittieren wir mit Demut und mit wertschätzenden Respekt gegenüber den Mitarbeitern des Zweckverbandes, des Gartenamtes und der Stadtverwaltung Gotha. Wir sagen Danke an den Landrat Onno Eckert, den Oberbürgermeister der Residenzstadt Gotha Knut Kreuch, der Amtsleiterin des Gartenamtes Claudia Heß und dem Leiter des Zweckverbandes Volkspark-Stadion Sebastian Voigt sowie dem für die Sportstätten der Stadt Gotha verantwortlichen Sachgebietsleiter Markus Weise. Wir schließen den Wunsch ein, dass dieses Dankeschön an alle Mitarbeiter dieser Behörden und Gremien weitergeleitet wird. Regelmäßige Arbeitseinsätze unserer Fußballer zur Entlastung dieser Mitarbeiter sollen dieses Dankeschön auch in Zukunft unterstreichen.
Aber dieses Bewusstmachen gilt nicht nur für unsere Mitglieder, sondern sollte auch von Dritten akzeptiert werden. Deshalb nochmals an dieser Stelle ganz langsam geschrieben, damit man das auch ebenso langsam und hoffentlich einprägsam lesen kann: die Sportstätte „Klaus-Törpe-Sportpark“ steht nur den Sportfreunden der Residenzstadt Gotha zur Verfügung. Da hilft es auch nicht, wenn man sich auf parteipolitischen Schleich(um)wegen Nutzungsrechte herbeireden möchte, obwohl diese Sachlage in den letzten Jahren häufig genug erklärt wurde.
Im Volkspark-Stadion, wo die Platzwarte Matthias Ziehm, Matthias Schütte und Uwe Pelger das satte Grün zaubern, sind nicht nur die Sportfreunde z.B. aus Sundhausen oder von Gothas Westring gern gesehene Gäste, sondern hier nutzt z.B. auch Remstädt als Verein aus dem Gothaer Landkreis die Sportanlagen. Auch Leichtathleten aus dem Gothaer Land sind das ganze Jahr über zu Training und Wettkampf in Gotha präsent. Das ist möglich, weil alle Sportvereine des Landkreises Gotha dieses sportliche Schmuckkästchen nutzen dürfen. Das begrüßen auch wir Wackeren, liegt es doch auch in unserem Interesse, die Stadion-Landschaft bunter und vielfältiger zu gestalten. Doch keiner der hier benannten Sportvereine käme auf die Idee, die Volkspark-Rasenfläche bei schwierigen Wetterverhältnissen zu beanspruchen, um den eigenen Sportplatz zu schonen. Müssen sie auch nicht, weil sie bei der Organisation ihres Spielbetriebes mit diesen Umständen umgehen können und die Winde eben nicht größer sind, als das an der Hinterseite befindliche Löchlein. Außerdem muss entgegen mancher Interpretationskünstler angemerkt werden, dass die Bürger des Landkreises Gotha durch ihre Steuerzahlungen und nicht die Sportvereine die Weichen dafür stellen, damit Landkreis und Stadt den Haushalt für den Zweckverband jährlich neu bereiten können. So sind im Falle der öfter im Stadion spielenden Remstädter eben auch fast aller Remstädter Fußballer Bürger des Landkreises Gotha.
Eingangs angesprochener Demut, fairer Umgang miteinander und allen voran Ehrlichkeit können manchmal die Lösung für Probleme sein, die eigentlich keine sind.
wie Leidenschaft
Als Definition für diesen Begriff findet man im Lexikon folgenden Eintrag: "Leidenschaft ist eine ausgeprägte Haltung, eine große Begeisterung, eine Neigung oder Passion für etwas, was man sich immer wieder neu erschaffen muss. Etwas, was man für eine bestimmte Tätigkeit oder Aufgabe zu besitzen sucht und der man sich mit Hingabe widmet." In Bezug auf das Abschneiden unserer Nationalmannschaft bei der WM soll an dieser Stelle der Handballtrainer und Sportfunktionär Bob Hanning zitiert werden, jeder darf sich natürlich seinen eigenen Reim darauf machen:
„Ich kann mich nicht an einen ähnlich trostlosen Turnierauftritt einer deutschen Nationalmannschaft erinnern. Ohne Feuer, ohne Eifer, ohne Ehrgeiz, ohne Mumm. Man muss dem deutschen Team dankbar sein, weil es zeigt, wie unsere Gesellschaft momentan tickt. Satt, träge, selbstgerecht.“
Wenn wir die Moral hinter dieser Geschichte gut interpretieren, wäre das für’s kommende Jahr hervorragend.
wie Meisterschaft
Im Spieljahr 1982/1983 gab es ein Novum im Thüringer Fußball. Während sich die 2. Mannschaft unserer damaligen BSG Motor Gotha den Staffelsieg in der Bezirksklasse Erfurt und damit das Aufstiegsrecht in die Bezirksliga erworben hatte, musste sie in die Kreisliga absteigen. Grund dafür war die Tatsache, dass Motors Erste mit 22:38 Punkten und einem Torverhältnis von 36:51 Toren dank der "sozialistischen Trainerhilfe" eines gewissen Horst Weigang als Drittletzter der Bezirksliga abstieg und die Zweite somit zum Zwangsabstieg verdonnert war.
In ein paar Monaten, also genau 40 Jahre später, könnte es erneut ein Novum in unserer Vereinsgeschichte geben. Dann aber ein positives. Theoretisch könnten Stand heute beide Männermannschaften aufsteigen. Theoretisch. Bleiben wir jedoch Realisten. Dass unsere Erste noch alles in ihrer eigenen Hand hat ist gut und ohne konkrete Platzierungsvorgaben zu Saisonbeginn, haben wir ähnliches auch erhofft. Dass Richard Kirchners 2. Mannschaft jedoch als Aufsteiger den ersten Platz nach der Hälfte aller zu absolvierenden Spiele einnimmt, ist angenehm, ist wunderbar aber auch mehr als überraschend. Ohne Wasser in den Wein zu schütten, sollten wir auch bei der Zweiten drei Punkte aufführen, die bei diesem tollen Zwischentrend nicht vergessen werden sollten:
• Das Niveau der in der Kreisoberliga jahrelang tonangebenden Mannschaften wie Ifta, Mosbach oder Ruhla und anderer ist in diesem Jahr stark zurückgegangen. Gründe unbekannt.
• 22 der 48 erzielten Tore gehen auf das Konto unseres Franz Fiedler, der darüber hinaus noch acht Mal assistierte. Auch wenn er in vielen Fällen von der starken Zuarbeit seiner Kumpels profitieren konnte, Fußball ist nun mal ein Teamsport, wird das in Halbserie 2 nicht unbedingt so weitergehen. Zum einen hat man ihn bei den Gegnern künftig mehr auf dem Zettel, das Treten in die Beine und ihn-aus-dem-Spiel-nehmen hat man besonders beim letzten Spiel gegen Vacha schon erleben dürfen und zum anderen sollte es für einen Spieler mit seinen Qualitäten Ansporn sein, ein paar Tore ab Februar 2023 in Mannschaft 1 zu erzielen.
• Der Kunstrasen liegt unserer Zweiten, auf natürlichem Geläuf taten wir uns häufig noch schwer (Marksuhl, Ruhla, Mühlberg, Hötzelsroda). Eine Standortbestimmung über das wahre Potential wird es deshalb erst geben können, wenn die schweren Auswärtsspiele in Borsch, in Barchfeld, in Gospenroda und in Mosbach über die Bühne gegangen sind.
wie Nachwuchs
Im Sommer können sich die Trainer unserer Bambinis, Manfred Büttner und Christian Kirchner darüber freuen, mehrere Kinder in den „richtigen“ Spielbetrieb der F-Junioren zu übergeben. Hausaufgaben erledigt – prima und Danke!
Bei der Weihnachtsfeier unserer F-Junioren, unserer zweitjüngsten Mannschaft, teilen die Kids mit, das Weihnachten cool ist. Auf die Frage des Präsidenten, welches denn der coolste Fußballverein der Welt ist, kommt wie aus der Pistole geschossen aus vielen Mündern der Ruf „Wackeeeer!“ So kamen die kleinen Männer schließlich auch zur uneingeschränkten Erkenntnis, dass Wacker und der Weihnachtsmann etwas Entscheidendes gemeinsam haben. Beide sind cool und beide schmücken sich mit roter „Arbeits“kleidung. Auf diese Jungs können die Trainer Mario Abendroth und Matej Mihok stolz sein.
In der U11 (E-Junioren) und der U10 (E2-Junioren) können Stefan Will und Yves Kästner mit fast 30 Kindern in die Saison 2022/2023 starten. Am Ende des Jahres stehen beide E-Mannschaften an der Spitze ihrer jeweiligen Ligatabellen. Alles richtig gemacht – Klasse!
Unsere von André Penschinski, Klaus Rehner und Johannes Drößler trainierte D-Mannschaft spielt als einzige Nachwuchsmannschaft in der Thüringer Verbandsliga und steht zur Saisonhalbzeit auf Platz 6. Schaut man den Jungs und Mädels beim Training zu, stellt man fest: Hier ist schon richtig Feuer drin.
Im B-Bereich bildet unser Verein eine Spielgemeinschaft unter der Federführung des VfL Eintracht Gotha. Hier sind auch die Wacker-Trainer Lutz Böttner und Lukas Kehr involviert und beide können für die B1 einen dritten und die B2 auf einen neunten Platz zur Halbzeit verweisen. Komplettiert wird das Trainerteam von Patrick und Maik Peter seitens der Eintracht.
Unsere älteste Nachwuchsmannschaft (A-Junioren) bildet seit Sommer eine Spielgemeinschaft mit dem SV Westring Gotha und liegt zur Saisonmitte auf Platz 5.
wie One Love
Es wurde sehr viel rund um die WM in Katar geredet und angeprangert. Es wurde kritisiert, gemeckert, gelästert. Da war auch die Diskussion um die One Love-Binde, die viral ging. Es sollte ein Zeichen für Toleranz und Gleichstellung sein, doch Gottseidank ist der (und ich schreibe hier bewusst nicht „unser“) Welt-Fußball-Verband aufgrund seiner Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation. Selbstverständlich nur, wenn es um FIFA-Interessen des „Godfather Giovanni Infantino“ geht. So war es auch kein Wunder, dass das Tragen der Binde verboten wurde.
wie Pokal
Ausgeschieden in der 1. Runde im Elfmeterschießen gegen Frankenhausen, steht auf der Habenseite unserer Ersten. Ärgerlich, weil mehr drin war. Sind wir keine Pokalmannschaft? Die Ergebnisse der letzten Jahre lassen das vermuten. Trotzdem Kopf hoch, Elfmeterschießen ist häufig eben auch Glücksache. Wer’s nicht glaubt, sollte mal in England, speziell bei Harry Kane nachfragen.
Unsere Mannschaft 2 überwintert im Kreispokal der Wartburgsparkasse und steht dort im Achtelfinale.
wie Qualität
Am 15. Dezember lädt einer unserer Sponsoren erneut zur Jahresabschlussfeier ein. Das Team um unsere Freundin Hannelore Neher und Hoteldirektor Rainer Lutz kredenzt erneut ein verzauberndes, weihnachtliches Abendessen, hält mit dem Duo "Kalter Kaffee" weitere Überraschungen bereit und vergisst auch in diesem 2022 nicht die erhoffte und dringend benötigte Fördersumme. Wenn das "Quality" nun auch aus eurem Namen verschwunden ist, die Qualität, davon sind wir überzeugt, wird bleiben. Wir sagen Danke Hotel am Tierpark!!
wie Ruhestand
Mit Beginn des Jahres 2022 geht der „Vater des Volkspark-Stadions“ Volkhard Schüller in den verdienten Ruhestand. Wir danken dir, Volkhard, für die langjährige und faire Unterstützung als Mittler zwischen Verein, Stadt und Landkreis. Kontinuität und Verlässlichkeit waren stets Grundlage deines Handelns.
wie Sponsoren
ob Sportlerehrung oder Stadtverwaltung, ob Sportverantwortliche im Landratsamt oder die eigene Sippe als Begriff für die Eltern und Großeltern. Ob Seniorenbeirat oder ob Spender von kleinen Beträgen. Sie und ihr alle seid unsere Sponsoren, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Euch ist der Buchstabe S in unserem Jahresrückblick gewidmet.
Alle einzeln aufzuführen wäre auf Grund der Anzahl sehr aufwendig, würde den Rahmen sprengen und den Nachteil mit sich bringen, dass man vielleicht jemand in der Aufzählung vergessen könnte. Dennoch sei ein Sponsor erwähnt. Mit der „ENERGIE FÜR GOTHA, energetisch, ökologisch, von Mensch zu Mensch – gemeinsam stark für unsere Region“ gehen wir nun schon viele Jahre gemeinsame Wege. Der besondere Dank der Wackeren geht deshalb an Herrn Dirk Gabriel und sein Team. Bitte bleibt an unserer Seite!
wie Trio
Mit Steven Greif als Referee sowie Johannes und Paul Drößler als Assistenten an der Linie wird im Dezember erstmals ein Regionalligaspiel komplett von Wacker-Schiedsrichtern geleitet. Am 9.12.2022 kommt es in der Regionalliga Nordost zum Duell Chemnitzer FC gegen Hertha BSC II. Vor knapp 3.000 Zuschauern dürfen die drei Wackeren ihr Können unter Beweis stellen und das haben sie auch würdevoll getan. Klasse!
wie Unvergessen
„Der Tod ist wie eine Kerze, die erlischt, wenn der Tag anbricht. Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir euch sehen können, wann immer wir wollen. Der Tod ordnet die Welt neu. Scheinbar hat sich nichts verändert, und doch ist alles anders geworden.“
Weil dieser Tod auch um unsere Wacker-Familie keinen Bogen macht, darf das Erinnern an unsere im Jahr 2022 verstorbenen Mitglieder in diesem Rückblick keinesfalls fehlen.
Wolfram Fuchs 29.10.1955 - 15.02.2022
Horst Graf 31.05.1945 - 22.02.2022
Uwe Seeler 05.11.1936 - 21.07.2022
Joachim Döll 22.06.1949 - 18.10.2022
Franz Kiel 24.01.1940 – 10.12.2022
Unvergessen!
wie Vorstand
Am 20. Mai 2022 wird unser Vorstand für die Jahre 2022 bis 2025 wiedergewählt.
wie Weltmeisterschaft
Zunächst selbstverständlich erstmal unsere Gratulation an den neuen Weltmeister Argentinien aber letztendlich hat dieses Event neben dem Sport auch förmlich zu satirischer Berichterstattung eingeladen. Pünktlich wie alle vier Jahre zur Glühweinzeit ging es bei dieser WM ganz gut ab und unsere deutschen Kicker haben wirklich alles für die Verbesserung der Welt unternommen. Die Aktion mit dem Zuhalten der Münder vor dem Auftaktspiel habe ich persönlich nicht so richtig verstanden. Man erklärte mir, dass sie darauf hinweisen wollten, sie ließen sich nicht den Mund verbieten. Ich hatte es bis dahin so interpretiert, dass Neuer, Kimmich und ein paar andere damit sagen wollten, dass sie nichts zu sagen haben. Ihre faden Interviews der Vergangenheit sind dafür ja Beweis genug. Durch die WM durften wir letztlich doch auch sehr viel lernen, so z.B..
· dass Homosexualität ein geistiger Schaden ist,
· dass man als Sportler das Senden politischer Botschaften vor den sportlichen Auftrag stellen soll und
· dass man sich vor den Kataris nur dann verneigt, wenn man deren Gas und Erdöl haben möchte.
Die WM lehrte uns auch, dass man Brasilien am besten dadurch aus dem Weg geht, indem man gegen Japan verliert und weil dieser taktische Schachzug so erfolgreich gelang, konnte man durch eine Wiederholung dieser Raffinesse dann auch ein Zusammentreffen mit Portugal vermeiden. So viel zu den ideologischen Lehren. Aber es gab auch sportliche Erkenntnisse.
So wurde das deutsche Desaster (wie häufig in anderen Situationen auch) mit statistischen Schachzügen schöngeredet. Zu erwähnen wären hier die Lobeshymnen auf einen jungen Spieler Musiala. Zweifelsohne ist der Junge ein Prachtkerl und er wird hoffentlich zu einem Weltklassespieler reifen, der mit den ganzen Vorschusslorbeeren gut umgehen kann. Möge er sich damit künftig von den vielen deutschen Talenten abheben, die einst mit diesbezüglichen Entwicklungsprophezeiungen bedacht worden waren und mittlerweile im Grau ganz normaler Fußballprofis verschwunden sind. Zurück zur Statistik - der Datendienstleister Opta feiert (und alle Medien springen darauf an) gegen Costa Rica zwölf erfolgreiche Dribblings Musialas als Bestwert eines Teenagers in einem WM-Spiel. In den Himmel gelobt werden 24 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum - auch das ein Bestwert in der WM-Historie. Dazu 13 Torschüsse - wunderbar, Weltklasse.
Doch ist es nicht so, dass Fußball ein Ergebnissport ist? Dort weist die Statistik eben keinen Treffer aus. Für Solos und dem Dribbeln wie um Fahnenstangen kannst du dir am Ende nichts kaufen und das alles findet in diesem Jahresrückblick vor allem auch deshalb Erwähnung, weil wir bei uns ja auch ein paar Exemplare haben, die den Nebenmann gern übersehen und zu viel allein machen.
Am 14. Dezember kommentiert Bela Rethy mit dem WM-Halbfinale Marokko gegen Frankreich nach ca. 40 Jahren Tätigkeit als Fernsehkommentator sein letztes Spiel und verabschiedet sich mit den emotionalen Worten: „Es freut mich, wenn es gefallen hat. Und sorry an die, die ich nicht erreichen konnte."
Abschließend soll dann noch mit einer wirklichen Unwahrheit aufgeräumt werden, die über dieses ferne Land Katar verbreitet wurde. Es ist einfach eine Lüge, dass der katarische Fußballverband Qatar Football Association seine Damenfußball-Nationalmannschaft gleich nach der Bewerbung vor vielen Jahren wieder aufgelöst hat.
Der Emir des Landes, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani (geschätztes Vermögen ca. 300 Milliarden Dollar) besitzt einfach eine Schwäche für sportliche Frauen und hat deshalb alle Spielerinnen geheiratet.
wie X-mas
Vor uns liegt das Weihnachtsfest. Es ist ein Fest der Familie. Und was wir in unserem Verein, in den einzelnen Mannschaften füreinander und miteinander tun, was wir planen und umsetzen, was wir streichen oder verwerfen, beweist den Familiencharakter unseres Fußballvereins. Es funktioniert bei uns Wackeren nicht anders, als bei den meisten von euch zu Hause. Es gibt Gutes und Schlechtes und die Erkenntnis, dass manche angestrebte Veränderung wegen der Aktualität des Alltagsgeschäftes auf der Strecke bleibt. Wir hier bei Wacker sind nicht besser und nicht schlechter als jede andere Familie auch.
Da ist z.B. der Hilfeschrei einer Mutti, die auf Facebook das Projekt „Sticker-Album“ mit den Worten hinterfragt, ob es nicht wichtiger wäre, für die Kids in den Nachwuchsmannschaften Vereinskleidung zu organisieren. Es ist die Sorge eines Familienmitglieds, welches die sportliche Entwicklung und dazu gehört Ausrüstung eben auch, in den Fokus rückt. Ich denke, dass beide Projekte ihre Daseinsberechtigung haben und verfolgt bzw. umgesetzt werden müssen.
In einer Familie gibt man darüber hinaus darauf acht, dass alle Mitglieder möglichst gleich wertgeschätzt und bei Geschenken bedacht werden. Das gilt auch für einen Verein und so sollte z.B. die Ausgestaltung einer Weihnachtsfeier für alle ungefähr gleich mit den durch viel Mühe akquirierten Vereinsfinanzen unterstützt werden. Es kann und darf nicht nur ein ständiges Fordern und Nehmen einzelner Personen sein, die nach immer mehr schreien. Häufig genug haben wir in Anlehnung an ein Zitat von John F. Kennedy ausgesprochen, dass man sich nie fragen solle, was der Verein für einen selbst tun kann, sondern was ich für den Verein leisten sollte. Forderungen Einzelner, ich will jetzt dies oder jenes oder ich mache nicht mehr mit, sind deshalb ebenso wenig akzeptabel wie ein gar nichts tun. Das gilt nicht nur in oder für die Weihnachtszeit.
Und es gibt sie ja, diese positiven Aktionen, die uns als große Familie voranbringen. Es sind eben dieses Sticker-Album oder der im Rückblick souveräne Aufstieg unserer 2. Männermannschaft in die Kreisoberliga im Sommer, der gebührend gefeiert wurde. Viele Spieler der Zweiten haben das in Eigeninitiative geplant und umgesetzt und waren auch von der großzügigen finanziellen Unterstützung des Vereins überrascht. Das eine zu tun, ohne das andere zu lassen, muss unsere Aufgabe im kommenden Jahr sein und dies bedarf die Mitarbeit aller, zumindest möglichst vieler.
In jeder Familie oder Gesellschaft sollte man (hier werde ich gern auch nochmal ideologisch) demokratisch vorgehen. Und das heißt eben nicht, dass man immer einer Meinung sein oder sich immer lieben muss. Wichtig ist, Meinungen und Ansichten auszutauschen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und zusammen einen Kompromiss zu suchen, der das Interesse sowie das Wohl aller Vereinsmitglieder berücksichtigt. Gemeinsam müssen wir das umsetzen, was für die Mehrheit, nicht für den Einzelnen richtig sowie von Bedeutung ist.
wie Generation Y
Ja, es gibt sie noch, die Jungs die noch eine Kindheit ohne Smartphone hatten, die jung im Job sind und langsam an das Gründen einer Familie denken. Im Fußball reden wir hier von Straßenfußballern, die zum Bolzen gehen. Werte wie eine eigene Immobilie sind für sie wichtig, es gilt sesshaft zu werden und immer darum der Beste zu sein. Die Y-Generation der zwischen 1981 und 1995 geborenen. Doch sie werden weniger, zumindest im Spielerkreis. Kevin Helm, Tino Schönwaldt, Younes El Antaki, David Leischner, Ronny Ruge, Sebastian Kreutzberger sind hier die klassischen Vertreter und mit Sebastian Arnold und Michael Desens haben wir zwei Kandidaten, die gerade noch so in diese Epoche der alten Schule reinpassen. Ein Großteil unserer Männermannschaften wird jedoch durch die Nachfolge-Generation, diewie Generation Z
gestellt und die Unterschiede sind enorm. Technologieaffinität zeichnet sie aus, sie sind immer und überall online, oft ungeduldig und fordernd, dafür aber gesundheits- und umweltbewusst. Diese Vielfalt unserer Spieler ist wunderbar, wenn auch situationsbedingt nicht immer einfach zu händeln. Doch sich dieser Aufgabe stets und ständig zu stellen, die Stärken des Individuums zu fördern und manchmal auch mit dessen Schwächen zu leben, wird Glücksgarant dafür sein, dass im Jahresrückblick auf 2023 auch wieder eingeschätzt werden kann: Wir haben nicht alles aber vieles erreicht, dabei mehr richtig als falsch gemacht. Wir sind vorangekommen und damit jeden Tag ein wenig besser geworden. Und wir können dann auch am Ende des Jahres 2023 behaupten, dass es Spaß gemacht und sich gelohnt hat.
Liebe Wackeren,
hinter uns liegt ein Jahr mit einem klaren Fazit.
Über allem ragt der souveräne Aufstieg unserer 2. Mannschaft in die Kreisoberliga, deren bedeutsamer Start in die Saison 2022/2023 und ebenso freudig ist die alles noch möglich machende Platzierung unserer Ersten in der Landesklasse zur Halbzeit.
Andererseits sind wir erstmals in der Geschichte unseres Vereins nicht in der Lage gewesen, im Nachwuchsbereich bei den Großfeld-Altersklassen eigenständige Mannschaften in den Spielbetrieb zu schicken. Aber wir haben im zu Ende gehenden Jahr mit den bereits erwähnten Spielgemeinschaften erste Konsequenzen gezogen.
Lasst uns im neuen Jahr gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um das Positive auszubauen und um den negativen Faktoren durch gekonnte Gegensteuermaßnahmen ein Ende zu bereiten. Die dazu ins Leben gerufenen Arbeitskreise werden hoffentlich bereits am vierten Tag im neuen Jahr erste Ansätze dazu bieten.
Ich für meinen Teil bin stolz darauf, auch in den hinter uns liegenden 12 Monaten diesem Verein an der Spitze gedient haben zu dürfen. Ich danke euch allen für die gemeinsame Arbeit und wünsche euch sowie euren Familien eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge es ein erfolgreiches für den FSV Wacker 03 Gotha und für alle Menschen auf der ganzen Welt ein besseres und vor allem friedvolleres Jahr werden.
Ihr und euer Thomas Fiedler
WACKER VORAN!