1.Mannschaft : Spielbericht (2014/2015)

Landesklasse St. 3
2. Spieltag - 09.08.2014 15:00 Uhr
FSV Wacker 03 Gotha   SV Struth-Helmershof
FSV Wacker 03 Gotha 4 : 2 SV Struth-Helmershof
(2 : 1)

Spielstatistik

Tore

2x Sebastian Hoffmann, Dat Le Duc, Tom Rost

Assists

Manuel Rost, Iskander Ezzine, Florian Tamm

Zuschauer

100

Torfolge

1:0 (07')Dat Le Duc (Iskander Ezzine)
1:1 (31')SV Struth-Helmershof per Weitschuss
2:1 (40')Sebastian Hoffmann per Kopfball (Manuel Rost)
2:2 (71')SV Struth-Helmershof
3:2 (72')Sebastian Hoffmann (Florian Tamm)
4:2 (74')Tom Rost

Wacker verfällt in Hektik

Hagen Becker ist optimistisch. Geht es um die neue Saison, die seine Elf nach dem Abstieg nun in der Landesklasse zu bestreiten hat, sieht der Trainer von Wacker Gotha gute Chancen, um auf den vorderen Tabellenplätzen mitmischen zu können.

"Technisch und konditionell sind wir gut dabei. Und der Kader ist groß genug, um alle Positionen abzusichern", so Becker. Auch auf neue und junge Talente setzt er dabei. So wie den Außenverteidiger Jan Schäfer, der eigentlich noch zur A-Jugend gehört. Becker: "Der hat großes Potential. Wenn er so weiter macht, werden wir ihn öfters für die erste Mannschaft auf dem Platz sehen." Ebenso für den Torwart Marvin Hohmann hat der Wacker-Chef viel Lob übrig.

Dennoch: Auch Becker ist klar, dass die Landesklasse kein Klacks für seine Schützlinge wird: "Unsere Gegner werden es uns als Absteiger schwer machen." Und es gibt genügend Baustellen, an denen noch dringend gearbeitet werden muss. Das zeigte sich auch am vergangenen Samstag. Im zweiten Punktspiel der Saison empfing Wacker den SV 08 Thuringia Struth-Helmershof im Volkspark-Stadion. Zwar besiegte der Gastgeber die Südthüringer deutlich mit 4:2. Dennoch zeigte Beckers Elf auch einige gravierende Schwächen. Ganz besonders die Abwehr wackelte oftmals sehr bedenklich.

Dabei ließ sich die Partie zunächst durchaus vielversprechend für die Gothaer an. Bereits in der siebten Spielminute dribbelte Gothas Iskander Ezzine bis an die Grundlinie, spielte einen sauberen Pass nach innen zu Dat Le Duc, der den Ball nur noch über die Torlinie zu schieben braucht.

Allerdings sollten solch sauber herausgespielte Tore die Seltenheit bleiben. Stattdessen versuchten die Gastgeber zumeist mit langen Bällen ihr offensives Mittelfeld in Szene zu setzen. Allerdings fiel es in der Spitze deutlich schwer, die Spielzüge zum Abschluss zu bringen. Viel zu leicht ließen sich die Gothaer hier aus der Ruhe bringen. Hektisch und mitunter konzeptlos wirkte ihr Spiel häufig. Die Folge? Schlampig gespielte Pässe, unnötige Ballverluste und zahlreiche vergebene Tor-Chancen.

Auch Struth-Helmershof setzte seinerseits häufig auf lange Bälle in die Spitze. Und weil es Wackers zeitweise sehr unsicher agierender Abwehr oftmals nicht gelang zu klären, führte dies doch zu einigen gefährlichen Situationen vorm eigenen Tor. So gelang es Struths Alexander Huhn in der 31. Minute auszugleichen.

Ein weiteres der raren Highlights in dieser Partie lieferte Gothas Sebastian Hoffmann, der mit einem klasse gespielten Kopfballtor in der 40. Minute seine Mannschaft wieder in Führung brachte. Auch in der zweiten Halbzeit gelang es lange keiner Mannschaft zu punkten. Zwar schienen Beckers Schützlinge noch mehr Druck in Richtugn gegnerisches Tor aufzubauen, scheiterten aber zumeist am schon bekannten Problem: Zu viele lange Bälle, zu unkonzentrierte Pässe. "Damit haben wir es unserem Gegner sehr einfach gemacht. So etwas darf einfach nicht passieren", resümierte der Wacker-Chef nach Spielende.

Ein kapitaler Bock ging dann auch auf die Kappe des hochgelobten Torhüters Hohmann. Der ließ in der 71. Minute einen Ball nicht weit genug von der Hand abprallen, sondern legte ihn Struths Roy Kirchner direkt vor die Füße. Dieser fackelte auch nicht lange, passt nach links rein zu Alexander Huhn, der das Leder am chancenlosen Hohmann vorbei zum 2:2 im Tor versenkt. Becker bewahrte die Fassung und nahm seinem Torhüter den Schnitzer letztendlich nicht krumm. "So was kommt eben auch mal vor", wiegelte er ab.

Lange grämen musste sich der Trainer sowieso nicht. Schon in der 72. Minute bringt Wackers Hoffmann einen schnell ausgeführten Gegenangriff zum Abschluss und seine Mannschaft wieder in Führung. Tom Rost legt sofort noch einmal nach und macht in der 74. Minute das 4:2. Trotz einiger guter Chancen änderte sich bis zum Abpfiff nichts mehr am Spielstand. Und das, obwohl Struth-Helmershof in der 73. Minute noch einen Platzverweis kassierte und die restliche Spielzeit in Unterzahl überstehen musste. "Aus der Überzahl hätten wir auf jeden Fall mehr machen müssen", ärgerte sich Becker.

Überhaupt hättte im Großen und Ganzen für Wacker auch ein noch höherer Sieg drin sein können, wenn nicht so viele Chancen liegen gelassen worden wären. Denn die hintere Abteilung der Südthüringer machte auch keine bessere Figur als die Gastgeber-Abwehr und war damit alles andere als unüberwindbar. Andererseits hätte die Partie aber auch leicht anders ausgehen können, wenn Struth-Helmershof die Schwächen der Wacker-Elf besser für sich zu nutzen gewusst hätte.

Gothas Coach zeigte sich insgesamt dennoch zufrieden und freute sich über die drei Punkte.

Aber wie schon gesagt: Die richtige Form muss seine Mannschafterst noch finden. Das Ziel ist für Becker klar: "Wir müssen mehr Ruhe in die Spielweise reinbringen und den Ball öfter laufen lassen. Daran werden wir weiter arbeiten und die Mannschaft aufbauen."

Das gezahlte Lehrgeld könnte sich bereits am kommenden Wochenende als wertvoll erweisen. Dann empfängt Beckers Elf mit Wacker Bad Salzungen alte Bekannte zur ersten Pokalrunde. Vor einem Jahr beendeten nämlich die Salzunger mit einem Heimsieg den Pokal-Traum der Gothaer. An Spannung dürfte es bei diesem indirekten Revanche-Spiel eigentlich nicht mangeln.


Von Falk Böttger


Quelle: TLZ