1.Mannschaft : Spielbericht (2013/2014)

Becker: "Habt Geduld mit uns!"

Wacker Gotha befindet sich im freien Fall. Beim SC Leinefelde kassierte die Becker-Elf am Samstag eine 0:5 (0:3)-Niederlage. Das Spiel im Eichsfeld machte einmal mehr deutlich: Mit dieser jungen Mannschaft ist Gotha den meisten Gegnern in der Verbandsliga qualitätsmäßig unterlegen, vor allem, wenn wichtige Spieler ausfallen. "Die Verletzungsmisere belastet uns stärker, als ich vermutet hatte. Die meisten Spieler haben noch nicht die Erfahrung", sagt Trainer Hagen Becker.

Matchwinner bei Leinefelde war Martin Weinrich, der sich nach einem halben Jahr Verletzungspause wieder zurück meldete. Der Spielführer markierte einen lupenreinen Hattrick. So sorgte der Angreifer für die Entscheidung vor der Pause. Nach einer Ecke von Markus Machatschek nahm Rick Küntzelmann den Ball direkt, Weinrich brauchte nur noch zu vollenden (17.). Küntzelmann war zudem der Vorbereiter der Treffer zwei und drei Weinrichs. Das 2:0 bereitete er mit einer Einzelaktion mustergültig vor (44.), dem 3:0 ging ein Freistoß Küntzelmanns voraus, Weinrich bewies Torinstinkt (45.).

"Kurz vor der Pause haben wir schon abgeschaltet und kassieren das zweite und dritte Tor", ist Becker ziemlich verärgert. Aber auch so hatten die Hausherren im ersten Abschnitt genug Chancen, um den Sack vorzeitig zuzumachen. Wackers Torhüter Christopher Schneider verhinderte Schlimmeres, denn er parierte gefährliche Schüsse von Weinrich (12.), Johannes Albrecht (24.), Küntzelmann (27./35.) und einen Freistoß von Machatschek (40.) in großem Stil. Die junge Gothaer Abwehr war den routinierten Verbandsligaspielern aus dem Eichsfeld kaum gewachsen. Wobei Becker A-Junior Manuel Stegmann ein großes Kompliment machte. Der 18-Jährige spielte auf der Außenverteidigerposition über 90 Minuten durch.

Im Angriff ging bei Wacker zunächst nicht viel. Lediglich Christian Groß und Sven Heilmann zeigten gute Ansätze. Besonders Groß arbeitete viel und opferte sich für die Mannschaft auf. In der Halbzeitpause stellte Becker um, und siehe da: die Gothaer kamen wesentlich besser in die Partie, und kamen durch Groß und Heilmann zu Großchancen. Letzterer vergab zweimal völlig freistehend vor dem gegnerischen Schlussmann. Aber auch Leinefelde blieb gefährlich. Florian Meyer (50.) zwang Torhüter Schneider zur nächsten klasse Parade. Björn Bause (57.) scheiterte am Querbalken. In der Schlussphase rissen die Leinestädter wieder das Ruder an sich. Nach einer Eingabe von Machatschek erzielte Lucas Trapp das 4:0 (72.). Später bereitete Trapp vor und Machatschek lochte ein (82.). Es waren wieder Minuten der Unkonzentriertheit, die den Gothaern sofort Gegentore bescherten. Hagen Becker plädiert an Fans und Öffentlichkeit, trotz negativer Resultate seine Mannschaft nicht im Stich zu lassen: "Habt Geduld mit uns! Wir brauchen mit dieser jungen Mannschaft eben Zeit."

Die Partie wurde übrigens auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen, was die beteiligten Akteure, Schiedsrichter und Zuschauer sehr verärgerte. In puncto Eigenwerbung schoss die Stadt Leinefelde ein Eigentor.


Von Sascha Richter und Jochen Scheerbaum